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Werte und Ethik

leer, Kirche, Mobbing

Subsidiaritätsprinzip

Verhalten heutiger Nachfolger Christi?, Kirche, Mobbing

Bischof & Verantwortung,
Glaubwürdigkeit

Hexen-
verfolgung

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Sinn der Verantwortung

Wortbedeutung:
Ganove, Betrug,
Anarchie, Heuchelei,
Verrat, Mafia, Staatsfeind

moderne Götzen, Kirche, Mobbing

Falsche
Rechtssicherheit

Kirche, Mobbing

bischof leo nowak
WORT <> TAT

waage

Hierarchie  und  Loyalität    <>    Untertan- und/oder  Täter-Verhalten.

Mit nachfolgendem Abschnitt versuche ich die Werte-Grundlagen meines Handelns ohne religiöse Betrachterposition deutlich zu machen - siehe auch Abschnitte Glaubensverständnis und „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“.


Inhalt:

Werte und Ethik

Analogie „Der Wassertropfen“

Untermenü

a) Gibt es Bereiche des Lebens ohne Werte?

b) Gibt es Zeiten des Tages ohne Werte?

c) Unterschiedliche Werte in der Entwicklung des einzelnen Menschen

d) Unterschiedliche Werte in der Entwicklung der Menschheit

e) Gleichen Werten unterschiedliche Bedeutung beimessen

f) Zuordnung von Werten zu Kategorien

g) Wirkung von Werten

h) Wie erfolgt die Wertefindung?

... „Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, ...“

... Analogie „Konfliktverhalten“

... Analogie „Ein Schiff, welches vom Kurs abkommt“

... Prinzip der  Legitimation zur Interessenvertretung einer Gemeinschaft

i) Wieviel setzten wir Menschen uns bewußt mit Werten auseinander?

... Erzählung „Fünf Hemden“

j) Wie können wir und andere zur Auseinandersetzung mit Werten kommen?

... Lösung  zur Vermeidung eines Kollapses

... „Die Möwe Jonathan“

k) Schlußfolgerungen  und  Lösung



Werte und Ethik

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Ich möchte Sie ermutigen, die nachfolgenden Gedanken zu lesen, denn diese verdeutlichen, wie widersinnig Mobbing ist und wie leicht wir Mobbing neben vielen anderen bestehenden Unzulänglichkeiten unter den Menschen sehr stark einschränken oder gar völlig ausräumen können (siehe „Was ist Mobbing am Arbeitsplatz ?“).

Unter „Wege zum Glauben an Gott“ im Abschnitt „....1.5.2 Erkenntnis unseres begrenzten Wissens von der Welt“ belege ich, dass kein Mensch alle denkbaren Erkenntnisse erfassen kann. Dennoch existieren wir in großer Vielfalt seit einem nicht unbeträchtlichem Zeitraum. Diese grundlegende Erkenntnis, unseres nur begrenzt möglichen Wissen von der Welt, sollten Sie auch beim Lesen dieses Abschnittes berücksichtigen. Die Umsetzung der theoretischen Betrachtungen zu „Werte und Ethik“ hat nicht grundsätzlich etwas mit Wissen zu tun.




Mutter Teresa sagt:
(starb 1997 in Kalkutta im Rufe der Heiligkeit)

Wir werden nie wissen, wieviel Gutes ein einfaches Lächeln vollbringen kann.


Vorangestellt sei, dass es nachfolgende zwei Wege gibt, einen Zugang zu Werten zu finden:





Die Bedeutung des einzelnen Menschen möchte ich mit nachfolgender Analogie „Der Wassertropfen“ verdeutlichen.

Der Wassertropfen (erdachte Analogie)

Gegenüber einem großen Ozean unserer Erde erscheint ein einziger Wassertropfen vernachlässigbar gering. Jedoch gibt es keinen noch so großen Ozean ohne einzelne Wassertropfen.

Die Bedeutung der Reinheit des einzelnen Wassertropfens wird insbesondere dadurch deutlich, wenn wir bedenken, wie viele Wassertropfen infolge eines einzigen verschmutzten Tropfens ungenießbar werden. So wir nicht auf die Verschmutzung des einzelnen Tropfens achten, besteht die Gefahr der Verschmutzung des gesamten Ozeans.


Zur Vermeidung von Mißverständnissen gehe ich nun auf die Definitionen der Begriffe Werte und Ethik ein.

Werte sind (laut „Der Brockhaus“, © F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 2000 , Sonderausgabe für den Weltbild Verlag GmbH, Augsburg, 2000), ISBN 3-7653-3643-2):

1) Philosophie: grundlegender (eth.) Orientierungsmaßstab menschlichen Urteilens und Handelns.

2) Wirtschaftswissenschaften: die Bedeutung, die einem Gut im Hinblick auf die Bedürfnisbefriedigung beigemessen wird. Der objektive Wert eines Gutes entspricht dem Gebrauchs-Wert, d.h. der Verwendbarkeit für einen bestimmten Zweck. Eine wesentlichere Rolle spielt aber der subjektive Wert, der durch den Nutzen bestimmt wird, den ein Wirtschaftssubjekt einem Gut beimisst. Aus der Verknüpfung der Wertbeimessungen aller an dem Gut Interessierten ergibt sich der Tausch- oder Marktwert für dieses Gut, das damit eine Ware wird.“

Die Ethik versucht die Frage zu beantworten „... an welchen Werten und Normen, Zielen und Zwecken die Menschen ihr Handeln orientieren sollen.“




Die Ethik versucht die Frage zu beantworten (ebenfalls aus „Der Brockhaus“, ISBN 3-7653-3643-2):

„... an welchen Werten und Normen, Zielen und Zwecken die Menschen ihr Handeln orientieren sollen. Gegenstand der Ethik ist das Bemühen,

1.

den Geltungsanspruch der jeweiligen Moral auf Wohlbegründetheit zu überprüfen,

2.

ein oberstes, vernünftiges Prinzip zu finden, womit die Werte, Normen und Ziele in ihrer Rangordnung beurteilt und gegebenenfalls neue einsehbar begründet werden können,

3.

dadurch zur Verbesserung menschlichen Zusammenlebens beizutragen.“




Anders ausgedrückt beschäftigt sich die Ethik mit der Frage:

Wie sollen wir uns als Individuum (einzelner Mensch) und in der Gemeinschaft unter Einbeziehung der Umwelt verhalten?


Im Abschnitt „Wege zum Glauben an Gott“ habe ich bereits viele Aussagen über Werte und Ethik getroffen, wobei ich mich oft an Albert Schweitzers Buch „Kultur und Ethik“ orientierte („Kultur und Ethik“ von Albert Schweitzer, Verlag C.H. Beck München 1990, ISBN 3 406 34946 3): (siehe „....1.5.4 Grundprinzip des Sittlichen“)

„Die Ethik wächst mit der Welt- und Lebensbejahung aus derselben Wurzel hervor. Denn auch Ethik ist nichts anderes als Ehrfurcht vor dem Leben. Die Ehrfurcht vor dem Leben gibt mir das Grundprinzip des Sittlichen ein, daß das Gute in dem Erhalten, Fördern und Steigern von Leben besteht und das Vernichten, Schädigen und Hemmen von Leben böse ist.“ ((1) S. 89f)


Ich gehe hier ausdrücklich nicht auf „Gut“ und „Böse“ in der reinen Natur ein. Jedoch gibt es z.B. für uns Menschen eine Wahrnehmung für

das anerkannte bzw. sogenannte  Gute

und

das anerkannte bzw. sogenannte  Böse.


Soweit zu dem grundlegenden Verständnis der Begriffe.


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Beim Herantasten an dieses Thema mit meinen beiden Töchtern Sarah und Mirjam (12 und 13 Jahre alt) ergaben sich für mich in Vorbereitung auf eine Veranstaltung der „Fokolare Bewegung“ am 18.03.2001 in Zwochau folgende Themenbereiche:

a)

b)

b)

d)

e)

f)

g)

h)

i)

j)

k)

Gibt es Bereiche des Lebens ohne Werte?

Gibt es Zeiten des Tages ohne Werte?

Unterschiedliche Werte in der Entwicklung des einzelnen Menschen

Unterschiedliche Werte in der Entwicklung der Menschheit

Gleichen Werten unterschiedliche Bedeutung beimessen

Zuordnung von Werten zu Kategorien

Wirkung von Werten

Wie erfolgt die Wertefindung?

Wieviel setzen wir Menschen uns bewußt mit Werten auseinander?

Wie können wir und andere zur Auseinandersetzung mit Werten kommen?

Schlußfolgerungen  und  Lösung

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zu a)

Gibt es Bereiche des Lebens ohne Werte?

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Wir kamen u.a. zu sprechen auf die Bereiche Familie, Kindergarten, Schule, Beruf, Glaubensgemeinschaft, Vereine, Krankenhaus, Pflegeheim - beliebig weitere sind denkbar. Immer kamen wir zum Schluß, dass Werte wie Geborgenheit, Sich- Angenommen- und Sicher-Fühlen, Achtung der Würde und der Andersartigkeit des Nächsten uns ständig begleiten. Wir selbst würden uns ohne eine entsprechende Berücksichtigung der Werte nicht wohl fühlen, auch wenn uns die Werte in unterschiedlicher Wichtigkeit entsprechend der jeweiligen Lebenssituation und vorallem in unterschiedlichem Bewußt-Werden begegnen.




Somit gibt es keinen Bereich des Lebens ohne Werte.



zu b)

Gibt es Zeiten des Tages ohne Werte?

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In logischer Konsequenz der vorhergehenden Betrachtungen ergibt sich die Antwort bereits. Dennoch machte die Antwort einer meiner Töchter deutlich, wie bedeutsam gerade das unterschiedliche Bewußt-Werden von Werten in ihrer Würdigung ist. Meine Tochter antwortete: während des Schlafens - also einer Phase, in der wir nicht bewußt unser Leben führen. Beim näheren Erörtern kamen wir aber überein, dass wir in Sicherheit und Geborgenheit einschlafen wollen mit der begründeten Zuversicht, in gleichen Umständen wieder zu erwachen.

Viele weitere Beispiele für „unbewußte“ Lebensabschnitte in bezug auf sich Bewußt-Werden der Bedeutung von Werten sind denkbar, z.B. während einer schweren Krankheit im Koma oder aber auch den Tag ohne Dankbarkeit und ohne gelebte Liebe am Mitmenschen zu verbringen (vor dem Fernseher, ausschließlich nur dem Ziel und Zweck der wie auch immer gearteten Arbeit Bedeutung beizumessen, im bestimmten Phasen des Alkoholismus und im Drogenkonsums, aber auch im blinden Konsum allgemein). Dennoch wollen wir auch in solchen Lebensabschnitten sehr wohl Werte wie Sicherheit und Geborgenheit erfahren, auch wenn wir selbst bei einigen genannten Beispielen zu dieser Zeit eher zu ihrer Herabsetzung oder gar Zerstörung beitragen.

Durch das Bewußt-Werden der Werte können wir sie bewirken, ändern und stabilisieren, so dass sie für andere und uns selbst gerade auch in Phasen, in welchen wir sie uns nicht bewußt machen können (Schlaf, Koma usw.), überhaupt vorhanden sind.

Doch ob sie uns bewußt sind oder nicht, wir könnten ohne Werte weder allein noch in einer menschlichen Gemeinschaft leben. Werte können lediglich in bestimmten Lebenssituationen eines Menschen für diesen mehr oder weniger bedeutsam sein.




Somit gibt es keine Zeit des Tages ohne Werte.



zu c)

Unterschiedliche Werte in der Entwicklung des einzelnen Menschen

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Ich möchte die Aussagen über die Bedeutung vom bewussten und unbewussten Wahrnehmen der Werte aus dem vorhergehenden Abschnitt hier mit einbezogen wissen.

Wir können selbst direkt die Auswirkungen von Werten erfahren, wenn wir direkt in Beziehungen mit ihnen stehen. So können wir den Wert der Geborgenheit in einer Gruppe Gleichgesinnter dann erfahren, wenn wir der jeweiligen Gruppe angehören, z.B. dem Kegelverein oder einer Religionsgemeinschaft. Allerdings wirken viele Werte auch indirekt auf uns, so dass wir deren Auswirkungen erleben, ohne mit diesen Werten in direkter Beziehung zu stehen. Die Aktivitäten von um Frieden bemühte Menschen und Gruppen, wie auch die derer um Krieg bemühte Menschen und Gruppen, bleiben gerade unter der zunehmenden Globalisierung für uns nicht ohne Auswirkung, selbst wenn wir nicht der einen oder anderen Gruppe angehören. Allein aus dieser Betrachtung ergibt sich, dass jeder Mensch in seiner Entwicklung unterschiedlichen Werten begegnet.

Es ist sicher unstrittig, dass in unterschiedlichen Lebenssituationen wir auch unterschiedlichen Werten begegnen. Ist in unserm Land derzeit z.B. die Heirat mit einem Partner als allgemeiner Wert der Gesellschaft anerkannt, so gilt es in anderen Gesellschaften als selbstverständlich, durchaus mit mehreren Partnern verheiratet zu sein. Der Umgang mit der Homosexualität, der Todesstrafe, der Folter zu unterschiedlichen Zeiten der Menschheitsgeschichte und auch heute noch in den jeweiligen Ländern sind weitere Belege dafür.

Ein anderes Beispiel soll verdeutlichen, dass wir während unseres Lebens in ein und derselben Gesellschaft Werte direkt und indirekt erfahren können und wir Werte direkt und indirekt bewirken können. Als Kleinkind erfahren wir zunächst vor allem direkt, welchen Werten unsere Eltern Bedeutung beimessen, und indirekt, welchen Werten die jeweilige Gesellschaft Bedeutung beimißt. Beide wirken sich auf unsere Lebenssituation als Kleinkind aus. Die erlebten Werte im Kleinkindalter prägen uns für unser weiteres Leben wesentlich, woraus sich die besondere Verantwortung der Eltern und der Gesellschaft ergibt - und das Kleinkind wirkt durch sein Dasein auf das Werteverhalten der Eltern und der Gesellschaft zurück. Die direkten und indirekten Auswirkungen des Werteverhaltens anderer begleiten uns in unserem gesamten Leben.

Mit zunehmender Reife können wir dann selbst (durch unsere Haltung, Fähigkeiten und Erkenntnisse) den Werten Bedeutung zumessen und somit Werte direkt bewirken (beeinflussen, ändern, schaffen). Diese direkt bewirkten Werte beeinflussen dann indirekt die sie tangierenden Werte, auch wenn wir selbst nicht mit diesen in unmittelbare Beziehung treten. Der Ursprung für die Möglichkeit der indirekten Beeinflussung liegt bei uns.

Besonders in Lebenssituationen mit gemindertem Leistungsvermögen, z.B. bei Krankheit, im Alter, erfahren wir die direkten und indirekten Auswirkungen von Werten. Ein Erfahren von Werten ist nur möglich, wenn diese von uns oder anderen bewirkt wurden oder werden. Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, gerade dann im Hinblick auf die Werte zu wirken, wenn wir dazu in der Lage sind. Fataler Weise erscheinen sie uns aber gerade dann oft als selbstverständlich und nur auf uns selbst gerichtet wichtig. Die indirekte Bedeutung der auch durch uns selbst bewirkten Werte, insbesondere der primären Werte (siehe unten), wird uns oft erst dann bewußt, wenn wir selbst in Situationen mit gemindertem Leistungsvermögen sind.

Dass wir in unterschiedlichen Lebensphasen unterschiedliche Wichtungen zu den Werten haben, wird schon dadurch deutlich, dass ein Kleinkind andere Interessen und Möglichkeiten hat als ein Erwachsener, dessen Interessen und Möglichkeiten sich wiederum je nach der Lebenssituation (Sonnensystem, Religion, Gesellschaftssystem, Studium, Beruf, Heirat, eigene Kinder, Krankheit usw.) ändern.


Somit gibt es unterschiedliche Werte in verschiedenen Lebenssituationen des einzelnen Menschen.



zu d)

Unterschiedliche Werte der Entwicklung der Menschheit

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Gibt es unterschiedliche Werte in der Entwicklung der Menschheit? Diese Frage beantwortet sicher jeder sofort mit „Ja“. Das Wissen über den Vielgötterglauben, den Aberglauben, die einzelnen Weltreligionen und ihre Entwicklungen (zur Verdeutlichung sei nur an die heute nicht mehr existente Inquisition der Katholischen Kirche erinnert), die unterschiedlichen Gesellschaftssysteme (zur Verdeutlichung sei nur an Sklavenhaltergesellschaften erinnert) sind heute fast allen Menschen zugänglich und somit bekannt. Die Werte unterliegen einem ständigen Wandel und somit einer Entwicklung - auch unsere heutigen Werte werden sich weiterentwickeln -  über das „Wie“ bestimmen auch wir.



zu e)

Gleichen Werten unterschiedliche Bedeutung beimessen

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Auf dieses Thema bin ich im Hinblick auf das bewußte und unbewußte Wahrnehmen der Werte bereits eingegangen (z.B. im Schlaf oder im Koma). Aber auch in Situationen, in welchen uns die Werte als selbstverständlich erscheinen, nehmen wir sie nicht so bewußt war, als wenn sie uns nicht mehr selbstverständlich sind - z.B. nimmt ein gesunder Mensch den Wert der Gesundheit in der Regel nicht so bewußt war wie ein kranker Mensch.

Eine meiner Töchter gab ein weiteres Beispiel. Sie sagte: Im Krieg - der Soldat will zwar unter Umständen den Feind töten, aber selbst unverletzt am Leben bleiben (bis auf Ausnahmen wie Kamikazesoldaten oder Assassinen). Deutlich wird hierbei die Betrachtungsrichtung bezüglich der Umsetzung der Werte. Auf sich selbst betrachtet gelten die Werte und auf den Feind gerichtet nicht.

Wir erleben ähnliches auch in der Wirtschaft. Der Verdrängung des Konkurrenten vom Markt mit all seinen negativen Auswirkungen für diesen ist oftmals ein erstrebenswertes Ziel - nicht aber die eigene Verdrängung vom Markt.

Wir erleben ähnliches aber leider auch in der Schule, in Vereinen, Parteien und fast beliebig anderen menschlichen Gemeinschaften - die Verdrängung anderer Menschen mit unlauteren Mitteln (Intrigen, Verleumdungen, Mobbing usw.) aus bestimmten Positionen wird oft sogar als „clever“ oder zumindest als „Kavaliersdelikt“ gewertet.

Die Unsinnigkeit dieser Handlungen wird deutlich, wenn wir bedenken, dass bei einer Anerkennung dieser Verhaltensweisen als Norm in jedem Fall es den Täter früher oder später selbst ereilt - aber für ihn selbst war dies ursprünglich selbstverständlich ausgeschlossen. Ein verhängnisvoller Kreislauf für alle wird durch dieses Handeln in Gang gesetzt. Somit kann man durchaus sagen, dass dieses Verhalten nicht nur gegenüber anderen, sondern auch gegen sich selbst verantwortungslos ist. Denn dieses Verhalten behindertet eine Werteentwicklung auch in bezug auf andere, welche von den Tätern irgendwann selbst gewünscht wird (und sei es für seine Erben oder die Würdigung seines Nachrufes). (siehe „....1.6.4 Vom Idealisten zum Bremser“ mit der Grafik „scheinbare Paradoxie“)

Die Lösung ist einfach und auf der ganzen Welt, auch in allen Weltreligionen, seit Jahrtausenden als sogenannte „goldene Regel“ bekannt: Was du nicht willst, dass man dir tu, dies füg auch keinem anderen zu. (ähnlich bei Mt 7,12)


Somit ergibt sich, dass wir Menschen durchaus gleichen Werten unterschiedliche Bedeutung beimessen.



zu f)

Zuordnung von Werten zu Kategorien

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Aus meiner Sicht gibt es Werte, welche für alle Menschen gleichermaßen bedeutsam sind, wenn auch in unterschiedlicher Intensität (z.B. Sicherheit und Geborgenheit, Wertschätzung, Liebe) und Werte, welche nicht für alle Menschen gleichermaßen bedeutsam sind (z.B. Werte einer bestimmten Gruppe wie die eines Kegelvereins, einer bestimmten Religion, einer bestimmten Gesellschaftssystems oder eines bestimmten Menschen).




Alle Werte lassen sich zu sekundären Werten oder primären Werten zuordnen, je nachdem aus welcher inneren Haltung bzw. Gesinnung heraus wir ihnen gegenübertreten (= Orientierungsmaßstab).

Der Orientierungsmaßstab für die sekundären Werte ist:

Handlung aus niederen Beweggründen heraus, wie negativer Egoismus (siehe „Dürfen Christen Kritik üben?“), Neid, Gier, denken und handeln im Hinblick auf z.B. Geld, Macht, Einfluss und scheinheilige Hilfsbereitschaft.

Hingegen ist der Orientierungsmaßstab für die primären Werte:

Handlung aus Haltung der Nächstenliebe heraus, wie die „Goldene Regel“; denken und handeln im Hinblick auf z.B. Liebe, Wahrhaftigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Hilfsbereitschaft, Treue, Ehrfurcht vor dem Leben, suchen nach rechtem Maß für Geld, Macht und Einfluss.

Die sekundären Werte sind spätestens dann untergeordnet, wenn wir krank und gebrechlich werden, wenn Umstände uns von diesen trennen und wir auf andere Menschen angewiesen sind. So wir dann keinen Zugang zu den primären Werten haben, weil sie uns versagt bleiben, steht es schlecht um den Einzelnen oder die gesamte Menschheit.

Die sekundären Werte bewirken aus sich heraus sich selbst und schwächen den Zugang zu den primären Werten - sie verbessern Konsum und Selbstwertgefühl für Einzelne und tragen nur wenig oder gar nicht zur Verbesserung menschlichen Zusammenlebens bei (zur Verbesserung oft erst nach deren Einbindung z.B. des Geldes oder der Immobilie in das Gemeinwohl). Die sekundären Werte auf sich gestellt sind der Untergang jeglicher menschlicher Wertegemeinschaft.

Die primären Werte bewirken aus sich heraus sich selbst und mindern den Einfluß der sekundären Werte (identisches Wirkungsprinzip wie bei den sekundären Werten). Sie tragen aber im Gegensatz zu diesen immer zur Verbesserung menschlichen Zusammenlebens bei. Sie wirken immer zurück, auch in Notsituationen. Sie wirken sogar auf das rechte Maß bei Macht, Geld und Einfluß. Die primären Werte auf sich gestellt sind das Idealbild einer menschlichen Wertegemeinschaft. Und sie wirken auch über unseren Tod hinaus auf unsere Nachkommen weiter, indem sie günstige Voraussetzung für eine weitere Verbesserung des menschlichen Zusammenlebens bieten. (siehe auch „Einschätzung von Personen“, „Bedeutung der inneren Haltung für das Denken“)



Während wir auf die primären Werte nicht verzichten können, könnten wir durchaus auf die sekundären Werte verzichten. Die sekundären Werte sind entweder als Regularien vorhanden oder sie existieren in Form von scheinheiligen primären Werten, so lange wir Menschen aus niederen Beweggründen heraus (wie negativer Egoismus und Neid) uns mit mangelnder Liebe begegnen. Sobald wir jegliche Tätigkeit, gegründet auf der inneren Haltung der Nächstenliebe eines jeden Menschen gleichermaßen als Dienst am Gemeinwohl verstehen, wird jeder seinen wie auch immer gearteten Dienst entsprechend seiner Fähigkeiten und Kenntnisse und den Erfordernissen des Gemeinwohls wahrnehmen. Sobald wir jeglichem Leben mit Ehrfurcht begegnen, wird jegliches Leben bestehen dürfen. Es wird dann keinen Grund mehr geben, dass wir uns über andere erheben oder Neid infolge Minderwertigkeitsgefühl empfinden - doch davon sind wir Menschen leider noch weit entfernt.

Das Ziel des menschlichen Strebens - des Einzelnen und der Gesellschaft - ist es, ein würdiges Miteinander zu bewirken (in der Familie, im Bekannten- und Freundeskreis, im Verein, in der Partei, in der Religionsgemeinschaft usw.). Wege zum würdigen Miteinander aller Menschen sind in nachfolgender gleichnamigen Grafik dargestellt.




Sicher ist die nachfolgende Aussage einleuchtend:

Wenn der eingeschlagene Weg verhindert, dass das angestrebte Ziel erreicht werden kann, dann ist der eingeschlagene Weg zum Erreichen des Zieles ungeeignet.

Aus der vorherigen Grafik „Wege zum würdigen Miteinander“ geht hervor, dass ein Leben der Nächsten-Liebe das Ziel des „würdigen Miteinanders“ ermöglichen kann.  So wir das würdige Miteinander im Alltag leben, erreichen wie das Ziel eines würdigen Miteinanders.

So wir hingegen meinen, zunächst Geld, Macht, Einfluß erlangen zu müssen (Weg), um uns dann für ein würdiges Miteinander (Ziel) einsetzen zu können, haben wir unsere Glaubwürdigkeit auf diesem Weg bereits derart verspielt, dass wir andere (mit weniger oder gar ohne Geld, Macht und Einfluß) nicht zum alltäglichen Leben des würdigen Miteinanders motivieren können. Lediglich zum Schein würden andere den Ziel-Vorgaben derartig „Mächtiger“ folgen, weil sie entsprechend der Vorbildwirkung den gleichen ungeeigneten Weg wie diese anstreben. Worte der Nächsten-Liebe würden hierbei lediglich zur Verschleierung des eigentlichen Weges dienen bzw. konkret gelebt auf einen sehr engen Personenkreis und ein sehr enges Umfeld beschränkt sein, - was lediglich eine Wiederholung des ungeeigneten Weges durch andere zur Folge haben würde.

Hingegen bewirkt der Weg der gelebten Nächsten-Liebe im Mühen um Übereinstimmungvon Wort und Tat eine glaubwürdige Motivation zum Mit-Tun, weil das Ziel des „würdigen Miteinanders“ unmittelbar für jeden erlebbar ist. Eine derartige Grundhaltung trägt auch zum Finden des rechten Maßes im Erstreben und des Einsatzes von Geld, Macht und Einfluß bei. (siehe Grafik „Werte - primäre und sekundäre“)

Der „Mißbrauch“ der primären Werte lediglich zur Erlangung der sekundären Werte ist zwar eigentlich nicht möglich, weil es unter diesen Umständen eben nicht die primären Werte sind. Aber dieser „Selbstbetrug“ ist leider oft üblich, sogar innerhalb der katholischen Kirche (zu bedenken ist dabei: Lediglich schöne Worte machten und machen auch die größten Diktatoren und Demagogen dieser Welt). Dieser „Mißbrauch“ wird zurecht als „scheinheilig“ bezeichnet. Diese Scheinheiligkeit ist destruktiv, kraftraubend, Hoffnung und Motivation nehmend. Die Glaubwürdigkeit der wirklichen primären Werte wird herabgesetzt - so etwa im Sinne: in Wahrheit versucht niemand, diese Werte zu leben. Diese leider vorhandene Realität trägt dann auch zur eigenen Entschuldigung bei, dass wir sie im realen Leben als „Einziger“ nicht durchhalten und mit ihnen bestehen können. Ist dieses Verständnis bei einer ausreichenden Menschenzahl erreicht, so wird diese Auffassung schnell zur anerkannten Norm. Die primären Werte sind dann lediglich eine, wenn auch schöne Illusion - „die Spinnerei einiger Sonderlinge“. Josef Kirschner beschreibt dieses Verhalten in seinem Buch „Die Kunst, ohne Überfluß glücklich zu leben“ wie folgt: (Seite 25, ãDroemer Knaur Verlag Schoeller & Co., Locarno 1980, ISBN 3-426-07647-0)

Wer seine Lebensgewohnheiten ändert, befindet sich in einem Kampf an zwei Fronten. Eine Front ist der Kampf gegen sich selbst und gegen die permanente Versuchung, in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Die zweite Front sind die Mitmenschen, die uns beneiden, weil wir etwas zuwege bringen, was sie nicht schaffen. Für sie wäre es eine Genugtuung, wenn wir scheiterten.

Dann nämlich könnten sich unsere Freunde sagen: »Siehst du, der hat auch versagt, also fange ich erst gar nicht an.« Unser Versagen wäre eine willkommene Ausrede für sie. An beiden Fronten müssen wir unentwegt Kräfte mobilisieren, und wir müssen unser Durchhaltevermögen trainieren.“

Jeglicher Grund für Neid im angeführten Sinne würde entfallen, wenn das wahrhaftige Bemühen um die primären Werte nicht mehr nur „die Spinnerei einiger Sonderlinge“ wäre - sondern als selbstverständliche Norm gilt. Dabei sollten wir bedenken:

Jede beliebig große natürliche Zahl beginnt mit der „1“.

1

. . .

1.000

. . .

1.000.000

. . .

5 Milliarden

usw.

ohne die1

. . .

keine 1.000

. . .

keine 1.000.000

. . .

keine 5 Milliarden

usw.

Aus dem Gesagten ergibt sich auch, dass die Wichtung, welche jeweils allen denkbaren Werten zugebilligt wird, von den einzelnen Menschen und den menschlichen Gemeinschaften in ihren jeweiligen Entwicklungsphasen abhängt.

Alle Werte werden wiederum in den einzelnen Entwicklungsphasen der einzelnen Menschen aber auch der gesamten Menschheit teilweise bewußt und unbewußt wahrgenommen, teilweise direkt und indirekt erfahren und durch die Menschen teilweise direkt und indirekt bewirkt.





zu g)

Wirkung von Werten

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Alle jemals existierenden Werte wirken zum Zeitpunkt ihrer Wertschätzung direkt auf alle sonstigen Werte ihres unmittelbaren Geltungsbereiches ein und über diese indirekt auf andere weiter; wobei sie indirekt von bis dahin existierenden Werten beeinflußt werden und anschließend indirekt auf künftig existierende Werte einwirken.

Jedes Engagement (d.h. auch ein Nichtengagement) hat Einfluß auf die Werteentwicklung, selbst wenn wir dies nicht wollen, weil sich ändernde Wechselwirkungen (auch von uns nicht eingebrachte Wirkungen im Zusammenspiel mit von anderen eingebrachten Wirkungen) eine geänderte Eingendynamik bewirken. Dies begründet auch, warum das Engagement des Einzelnen so bedeutsam sein kann, was für mich eine Hoffnung für ein besseres Miteinander ist (die Resignation belastet oft die Hoffnung auf ein gelingenden Miteinander).

Jeder bestimmt stets neu (viele Male jeden Tag), wie er sich in die Werteentwicklung einbringt.




Werte beeinflussen sich gegenseitig direkt oder indirekt und gehen nicht völlig verloren, weil sie anteilig in anderen Werten weiter existieren. Wir können Werte vorwärts in Richtung der Zeitachse beeinflussen, aber nicht rückwärts. Hieraus ergibt sich unsere Verantwortung der Werteentwicklung für die Gegenwart und die Zukunft.

Jegliche Kommunikation mit den Mitmenschen und gar jegliches Leben ist ein stetes Geprägtwerden und Prägen infolge der wechselseitigen direkten und indirekten Wirkungen von Werten.



zu h)

Wie erfolgt die Wertefindung?

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DieWertefindung erfolgt mit jeder Generation neu in der jeweiligen Kultur (Kultur ist laut Albert Schweitzer: „... der materielle und geistige Fortschritt der Einzelnen wie der Kollektivitäten.“). Dies möchte ich mit einem Zitat von dem bekannten östereichisch-amerikansichen Psychotherapeuten Paul Watzlawick verdeutlichen (aus „Der blockierte Riese - Psycho-Analyse der katholischen Kirche“, von Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz, © Pattloch Verlag, München, 1999, ISBN 3-426-77534-4, S. 76):

'Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein, wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten.'

Dieser Text fand sich auf einer mehr als dreitausend Jahre alten babylonischen Tontafel.

(siehe auch „Die Möwe Jonathan“)

Die Neugeborenen bringen lediglich Veranlagungen mit, welche sicher bei der späteren Wichtung im Hinblick auf die einzelnen Werte eine Rolle spielen - aber grundsätzlich beginnt die Wertefindung für jeden Menschen neu im Umfeld der jeweils nicht von ihm bewirkten Lebensumstände. Somit wird die Verantwortung von uns Menschen für die jeweils unmittelbar nachfolgende Generation und über diese hinaus auf die weiteren Generationen deutlich.

Um die Werteentwicklung von Menschen zu verstehen, muss bedacht werden, was ihn im Positiven wie im Negativen bewegt, was dessen Ziele, Wünsche, Pläne, Werte, Befürchtungen und Abneigungen sind. Es gilt die Frage zu beantworten: Worauf ist der Organismus Mensch in seiner Komplexität ausgerichtet?

Wie jeder andere Organismus will auch der Mensch überleben und seine Art erhalten - seine Gene weitergeben. Sind die existenziellen Voraussetzungen erfüllt (Luft zum Atmen, ausreichend Nahrung, Gewährleistung der Körpertemperatur, ausreichender Schlaf usw.), dann stellt sich die Frage nach den grundlegenden motivierenden Bedürfnissen, so dass sich der Mensch wohl fühlt und gesund bleibt. Die Psychologie (=Wissenschaft von den geistig-seelischen Vorgängen und Eigenschaften) fasst alle motivierenden Bedürfnisse des Menschen in den 4 psychischen Grundbedürfnissen Lust, Bindung, Kontrolle und Selbstwert zusammen (siehe „Neuropsychotherapie“ von Klaus Grawe, © 2004 Hohegrefe Verlag GmbH & Co. KG, ISBN 3-8017-1804-2, ab Seite 183). Die genannten 4 motivierenden Bedürfnisse der Menschen, welche sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können, bestimmen im Zusammenspiel mit dem jeweiligen naturgegebenen Umfeld, dem sozialen/kulturellen Umfeld, den technologischen Möglichkeiten usw., welche Werte für den einzelnen Menschen und die jeweilige menschliche Gemeinschaft wichtig sind. Die infolge genannter unterschiedlicher Ausprägungen sich ergebenen veränderten Wechselwirkungen führen zu jeweils veränderten Eigendynamiken bei sich selbst und im Umfeld.




Albert Schweitzer sagt im Hinblick auf den erforderlichen und sinnvollen Einsatz für die primären Werte, welche er in „Ehrfurcht vor dem Leben“ zusammenfasst (siehe auch „....1.4 Die denkende Weltanschauung“ und „....1.5.3 Die zentrale Frage“): („Kultur und Ethik“ von Albert Schweitzer, Verlag C.H. Beck München 1990, ISBN 3 406 34946 3)

Die große Revision der Überzeugungen und Ideale, in denen und für die wir leben, kann sich nicht so vollziehen, daß man in die Menschen unserer Zeit andere, bessere Gedanken hineinredet als die, die sie haben. Sie kommt nur so in Gang, daß die Vielen über den Sinn des Lebens nachdenkend werden und ihre Ideale des Wirkens und des Fortschritts danach orientieren, revidieren und erneuern, ob sie im Sinne, den wir unserm Leben geben sinnvoll sind.“ (Seite 75)

Die schweren Probleme, mit denen wir es zu tun haben, selbst diejenigen, die ganz auf materiellem und wirtschaftlichem Gebiete liegen, sind in letztem Sinne nur durch Gesinnung zu lösen.“ (Seite 50)

„Auf die Füße kommt unsere Welt erst wieder, wenn sie sich beibringen läßt, daß ihr Heil nicht in Maßnahmen, sondern in neuen Gesinnungen besteht.“ (Seite 291)

Albert Schweitzer nutzt für seine Ausführungen den Begriff der Kultur, welchen er wie folgt definiert: „Ganz allgemein gesagt ist Kultur Fortschritt, materieller und geistiger Fortschritt der Einzelnen wie der Kollektivitäten.“ (Seite 35) Als „Unkultur“ wird dabei die Vernachlässigung des geistigen Fortschrittes bzw. die Unterordnung desselben unter den materiellen Fortschritt bei der Kulturentwicklung verstanden.

„Der Zusammenbruch der Kultur ist dadurch gekommen, daß man der Gesellschaft die Ethik überließ. Erneuerung der Kultur ist nur dadurch möglich, daß die Ethik wieder die Sache der denkenden Menschen wird, und daß die Einzelnen sich in der Gesellschaft als ethische Persönlichkeiten zu behaupten suchen. In dem Maße, als wir dies durchführen, wird die Gesellschaft aus einer rein natürlichen Größe, die sie von Haus aus ist, eine ethische.“ (Seite 351-352)

„Daß es infolge aller den Menschen und der Menschheit erreichbaren Fortschritte auf der Welt möglichst viel Willen zum Leben gebe, der an allem in seinen Wirkungsbereich kommenden Leben Ehrfurcht vor dem Leben betätigt und in der Geistigkeit der Ehrfurcht vor dem Leben Vollendung sucht: dies und nichts anderes ist Kultur. So sehr trägt sie ihren Wert in sich selber, daß uns sogar die Gewißheit eines in absehbarer Zeit eintretenden Aufhörens der Menschheit nicht in dem Bemühen um Kultur irre machen könnte.“ (Seite 355)

Der von der Ehrfurcht vor dem Leben erfüllte Wille zum Leben ist in der denkbar lebendigsten und stetigsten Weise für alle Arten von Fortschritten interessiert. Dabei besitzt er ein Maß, sie in der richtigen Weise zu bewerten, und vermag eine Gesinnung hervorzubringen, die sie alle miteinander in der zweckmäßigsten Weise zusammenwirken läßt.“ (Seite 355)

Die Schaffung von solcher Gesinnung ist wichtiger als das, was unmittelbar in Tatsachen erreicht wird. öffentliches Wirken, in dem nicht bis zum äußersten gehende Anstrengung zur Wahrung der Humanität ist, ruiniert die Gesinnung. Wer in überpersönlicher Verantwortung, wo es geboten scheint, einfach Menschen und Glück von Menschen opfert, erreicht etwas. Aber er gelangt nicht zur Höchstleistung. Er hat nur äußere aber keine geistige Macht. Geistige Macht haben wir nur, wenn die Menschen uns anmerken, daß wir nicht kalt nach ein für allemal festgelegten Prinzipien entscheiden, sondern in jedem einzelnen Falle um unsere Humanität kämpfen. Zu wenig ist von diesem Ringen unter uns vorhanden. ... Alle Probleme werden in unzweckmäßigem Machtkampfe ausgetragen, weil keine Gesinnung vorhanden ist, die sie lösbar macht.

Nur durch unser Ringen um Humanität werden Kräfte, die in der Richtung des wahrhaft Vernunftgemäßen und Zweckmäßigen wirken, in der unter uns geltenden Gesinnung mächtig. Darum hat der in überpersönlicher Verantwortung wirkende Mensch sich nicht nur dem durch ihn zu verwirklichenden Erfolg, sondern auch der zu schaffenden Gesinnung verantwortlich zu fühlen.

Also dienen wir der Gesellschaft, ohne uns an sie zu verlieren. Wir erlauben ihr nicht, uns in Ethik zu bevormunden.“ (Seite 350-351)


Ich möchte besonders auf die Aussage von Albert Schweitzer hinweisen:

Die Schaffung von solcher Gesinnung ist wichtiger als das,
was unmittelbar in Tatsachen erreicht wird.“

Ich erlebe ringsum, dass das praktische Verständnis der Menschen im eigenen Tun hinsichtlich des Einsatzes für „Gesinnung“ und „Tatsachen“ genau umgekehrt ist. Dies ist fatal, denn es führt zur „Unkultur“, weil zwangsläufig die geistige Entwicklung des Menschen hinter der materiellen Entwicklung zurückbleibt. Die Auswirkungen haben wir in der Geschichte in den vielen Kriegen zur Genüge erlebt. Heute erleben wir die Auswirkungen immer noch in Kriegen bzw. in Angst vor Kriegen, welche das gesamte Leben auf der Erde auslöschen könnten; auch die vielen Umweltkatastrophen, neuartige Krankheiten, globale Verschuldungsproblematik usw. sind Belege dafür. Die Ernsthaftigkeit dieser Fehlentwicklung kann nicht genug betont werden, wenn wir bedenken, dass mit Zunahme der Werteabweichung diese Abweichung (bis hin zum Werteverfall) immer schneller geschieht und der Aufwand zur Korrektur immer größer wird. Der Aufwand nimmt nicht linear zu, was eine Rückfindung zu den ursprünglichen Werten im Anfangsstadium leicht macht, später hingegen dies zunehmend schwerer wird. Die Entwicklung von Werten geht nur durch Abweichung, insofern sind Abweichungen von aktuellen Werten zwingend erforderlich (blaue Linie der nachfolgenden Grafik).




In der sich anschließenden Grafik stelle ich das Prinzip einer Werte-Entwicklung dar. Zunächst muss ein neuartiger Wert sich herausbilden bzw. entstehen. Nach dem Erreichen eines „Punktes der Nachahmungsfähigkeit“ kann er sich dann verbreiten und verfestigen.




Die Abweichungen von bestehenden Werten sollten aber möglichst vor dem Erreichen eines „kritischen Punktes“ geprüft werden, ob sie der Verbesserung menschlichen Zusammenlebens dienen oder nicht. So sie der Verbesserung dienen, besteht kein Grund zur Korrektur, wodurch jeglicher Aufwand dazu entfällt - der neue Wertemaßstab ist Ausgangspunkt für eine weitere Entwicklung.

In nachfolgender Grafik wird dieser Zusammenhang deutlich. Der Entwicklungsverlauf macht es uns bis zum Erreichen des „kritischen Punktes“ relativ leicht, unsere Werteabweichung gegebenenfalls zu korrigieren. Nach Überschreitung des „kritischen Punktes“ wird der Aufwand zur Korrektur einer unerwünschten Werteentwicklung zunehmend unvergleichlich schwerer oder gar unmöglich (rote Linie der Grafik). Der „kritische Punkt“ liegt situationsspezifisch unterschiedlich.

Der „kritische Punkt“ ist der Punkt des Umschlagens von einer Tendenz zu einer anderen Qualität oder vom plötzlichen Umschlagen von einer Qualität in eine andere.

Beispiele hierfür sind:

-

eine Diskussion um etwas führt zur Entscheidung (günstig oder ungünstig für eine Verbesserung menschlichen Zusammenlebens),

-

eine Kommunikation führt zu einer Kommunikationsverweigerung von mindestens einer Seite,

-

Diplomatie zur Erhaltung des Friedens schlägt in kriegerische Auseinandersetzung um,

-

das Bemühen um den Zugang zum Glauben führt zum Glauben an Gott,

-

das Suchen nach einem Weg führt zum Begehen eines Weges (günstig oder ungünstig für eine Verbesserung menschlichen Zusammenlebens),

-

eine lokale Verschmutzung (auch plötzlich denkbar) führt zu einer überregionalen bzw. globalen Verschmutzung.




In der nachfolgenden Grafik versuche ich das denkbare „Auf“ und „Ab“ einer Werteentwicklung prinzipiell wiederzugeben.




Deutlich wird hierbei, dass eine Negativentwicklung stets die Gefahr eines Kollapses mit der Schaffung einer neuen Ausgangssituation in sich birgt. So der kritische Punkt nicht plötzlich auftritt, geht ihm stets eine Entwicklungsphase voraus - innerhalb dieser Phase sind insbesondere die Zivilcourage und der gesunde Menschenverstand hinsichtlich der „zentralen Frage“ („Was will ich?“) eines jedes einzelnen gefragt. So sich die vielen Einzelnen nicht aus der Verantwortung nehmen und sich nicht einer trügerischen Ruhe, Gleichgültigkeit oder gar Resignation überlassen, sondern begreifen, dass letztlich sie die Gesellschaft bewirken bzw. zulassen, so habe ich die Hoffnung, dass ein Kollaps vermeidbar ist - weil die Korrektur einer Negativentwicklung im Anfangsstadium relativ leicht möglich ist. Eine Gesellschaft mit der überwiegenden Mehrheit bewußter Bürger, welche eine Verbesserung des menschlichen Zusammenlebens nicht nur per Lippenbekenntnis wollen, sonder sich mit dem „Wie“ wahrhaftig auch in bezug auf sich selbst auseinandersetzen und sich entsprechend engagieren, werden zwar immer auch Fehler begehen - aber ihre gemeinschaftliche Gesinnung wird sie gegen einen tendenziell bedingten Kollaps gut schützen können. Wichtigstes Kriterium hierbei ist, dass ihr „geistiger Fortschritt“ stets den Vorrang vor dem „materiellen Fortschritt“ behält, somit eine Unkultur (siehe „... 1.3 Bedeutung der „Kultur“ nach Albert Schweitzer“) in der Gesellschaft nicht möglich wird bzw. nicht von ausreichend dauerhaftem Bestand ist. Lassen wir hingegen die „Unkultur“ über längere Zeit zu, so wird die Resignation zunehmen und der Werteverfall kann sich zunehmend ungehindert ausbreiten. Mit der zunehmenden Resignation geht eine zunehmende Hoffnungslosigkeit einher. Und mit einer zunehmenden Hoffnungslosigkeit nimmt fataler Weise die gerade dann besonders erforderliche Kraft zur Gegenwehr bzw. zur erforderlichen Korrektur ab. Es gilt dann zunehmend als anerkannte Norm in etwa das Motto (bzw. die Gesinnung):

Was kann ich unter den gegebenen Umständen schon bewirken - also versuche ich erst gar nicht gegen die Mißstände anzugehen, da ich dann Repressalien (Vergeltungsmaßnahmen) ausgesetzt bin, sondern versuche für mich selbst so lange wie es irgend geht die möglichen Vorteile wahrzunehmen.

So logisch absurd dieses Verhalten für den Einzelnen und die menschliche Gemeinschaft letztlich ist - wir erleben es derzeit in vielen Bereichen unseres Lebens lokal und global hinsichtlich der Ethik (einschließlich der Wirtschaft z.B. mit kollabierenden Aktienkursen, der Umwelt z.B. mit globaler Verschmutzung und Erwärmung usw.).

Dies habe ich in nachfolgender Spirale des Werteverfalles prinzipiell dargestellt. Eine derartige unkorrigierte Fehlentwicklung endet zwangsläufig im Kollaps mit der Schaffung einer wie auch immer gearteten neuen Ausgangssituation.




Zu dieser spiralförmigen Fehlentwicklung muß es keineswegs zwangsläufig kommen, wenn wir vielen Einzelnen dies nicht zulassen oder gar bewirken. Es ist jedem von uns bekannt, dass ein kleines Fehlverhalten (Werteabweichung zum Nachteil menschlichen Zusammenlebens) gegen die bestehenden Werte, wie es jedem Menschen passiert, zunächst eigentlich problemlos durch die Bitte um Entschuldigung, der Bereitschaft zur Schadensbehebung bzw. -begrenzung, wahrhaftige Reue und so möglich dem Verzeihen korrigiert werden kann. Erfolgt hingegen wider besseren Wissens keine Korrektur des Fehlverhaltens, so nimmt der Schadensumfang zu; zumindest wird die Glaubwürdigkeit zunehmend geschädigt. Eine Korrektur der sich dann gegebenenfalls entwickelnden Mißstände verlangt von den Beteiligten zunehmend mehr Aufwand - was schließlich im Kollaps enden kann.

Nachfolgende zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen:

Bsp. 1:

Wird eine ölverschmutzung im Trinkwassereinzugsgebiet sofort umfassend behoben, so ist der Einsatz dafür sicher nicht unbeträchtlich - er ist aber unvergleichlich höher, wenn der Vorfall vertuscht wird und das Öl in das Trinkwasser gelangt ist.

Würden wir Menschen das verunreinigte Wasser trinken, und die dadurch bedingten Folgeschäden hinnehmen?

Bsp. 2:

Schädigt eine Wertegemeinschaft (z.B. die katholische Kirche) durch Fehlverhalten innerhalb der Verwaltung dieser Wertegemeinschaft einem Mitmenschen (was nicht vermeidbar ist, weil Menschen nun einmal nicht fehlerfrei sind), so ist dies mit einem vergleichbar geringen Vertrauensverlust in die Wertegemeinschaft durch eine wahrhaftige Übernahme der Verantwortung (einschließlich der Bitte um Entschuldigung, Schadensbehebung bzw. -begrenzung und der Korrektur des Fehlverhaltens) behebbar. Der Vertrauensverlust wird aber unvergleichlich höher, wenn dieses Fehlverhalten vertuscht wird und zu diesem Zweck gar noch weiteres Fehlverhalten folgt.

Eine Wertegemeinschaft ohne glaubhaftes Bemühen hinsichtlich der Einhaltung der eigenen Werte ist letztlich keine Wertegemeinschaft mehr.

Würde eine wahrhaftige Wertegemeinschaft mit dem erkannten Fehlverhalten ohne dessen Richtigstellung leben, und den dadurch bedingten Werteverfall hinnehmen?

(siehe auch Fabel „Warum der Bär vom Sockel stieg?“)

„Von der falschen und der rechten Sorge:“ (Mt. 6,33) „33 Euch aber muß es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“

Immer wenn ein Mißstand überhand nimmt, kollabiert die Situation und bewirkt eine neue Ausgangssituation. In der Vergangenheit geschah dies oft, wie bereits erwähnt, durch Kriege (bei zunehmender Konfliktentwicklung) oder umfangreichen Seuchen (z.B. infolge von Verschmutzung in Ballungsgebieten). Leider sieht es heute nicht viel anders aus - auch heute haben wir z.B. infolge der Abnahme der natürlichen Genvielfalt künstlich eine erhöhte Anfälligkeit in allen Bereichen des Lebens bewirkt, haben durch eigenes Verschulden global die Umwelt geschädigt, und auch das Kriegsproblem ist nicht verschwunden.

Mit nachfolgender Analogie „Konfliktverhalten“ möchte ich deutlich machen, dass sich ein Kollaps in einer relativ unbedeutenden Situation in seiner Negativwirkung ausweiten kann. Werte werden oftmals durch das Erleben vermittelt, wobei der Vorbildwirkung eine große Rolle zukommt. Ich wähle die Wertegemeinschaft der Katholische Kirche, weil deren Werte allgemein bekannt sind.


Konfliktverhalten (erdachte Analogie)

Innerhalb der Wertegemeinschaft der Katholischen Kirche ergibt sich ein Konflikt zwischen einem Pfarrer und einem Laien. Ein Mitchrist erfährt davon und will sich schlichtend engagieren. Er geht zu dem Laien, bietet seine Hilfe an und fragt, ob er zu einem konstruktiven Gespräch mit dem betreffenden Pfarrer bereit sei. Daraufhin erklärt dieser seine Bereitschaft. Anschließend geht er zu dem Pfarrer mit gleichem Anliegen. Dieser lehnt jedoch ein derartiges Gespräch entschieden ab.

Der engagierte Christ geht erneut zu dem Laien und sagt bedauernd: Jetzt weiß ich, woran ich bin.


Der auf zwei Personen beschränkte Konflikt, hat sich durch das Verhalten des Pfarrers, welcher sich entgegen der selbst vermittelten Werte verhielt, ausgeweitet. Auch in solch einem Fall gilt für mich nachfolgende Analogie „Ein Schiff, welches vom Kurs abkommt“. (siehe u.a. „Bedeutung der inneren Haltung für das Denken“)


Ein Schiff, welches vom Kurs abkommt (erdachte Analogie)

Ein Schiff, welches vom sicheren Kurs abkommt, muss nicht zwangsläufig untergehen, sondern kann versuchen, einen neuen sicheren Kurs zu gewinnen.


Aus nachfolgender Grafik ergibt sich die Bedeutung der vielen Einzelnen für legitimierte Entscheidungen, wenn dabei wahrhaftig die Interessen der betroffenen Mehrheit der Personen (die „Masse“) berücksichtigt werden soll.




Je eher die vielen einzelnen Personen den Frieden wirklich wollen und selbst entsprechend leben, desto eher ist der Friede erreichbar. Aus Sicht der Ethik in bezug auf die Verbesserung menschlichen Zusammenlebens ergibt sich die gleiche Folgerung.

Mit Bezug zur anfangs angeführten Analogie der „Der Wassertropfen“, ergibt sich aus der Grafik, dass ein „verschmutzter Tropfen“ (Person, welche aus niederer Haltung heraus denkt und handelt) besonders in den Leitungsebenen erheblichen Schaden bewirken kann. Wir, die vielen Einzelnen, müssen uns die Fragen gefallen lassen:

Wie kann ein „verschmutzter Tropfen“ in eine Leitungsebene gelangen?

und

Wie lange darf dieser dort verbleiben und wirken?

Oftmals wird als Verhaltensmuster empfohlen:

Verhalte Dich so lange zurückhaltend, ruhig und unauffällig, bis Du in einer entsprechenden Leitungsposition bist. Von dort aus kannst Du dann Deine „guten“ Ansichten mit entsprechender Machtbefugnis umsetzen.

Jedoch so diese Empfehlung zur allgemeinen Norm geworden ist, ergibt sich in logischer Konsequenz, dass diese Person sich dann als Leitung ausschließlich selbst vertritt, da alle anderen, für die sie sich einsetzen will, sich nicht äußern. Auch erscheint es mir zumindest fragwürdig, wie eine derartige Person ein gute Leitung sein will, wenn sie die Auseinandersetzung mit anderen Ansichten vorab nicht geübt hat, denn auch als Leitung trifft sie auf andere Leitungen und somit andere Ansichten - oder wird sie gar mit der Einbringung eigener Ansichten warten wollen, bis sie die „oberste Leitung“ ist? Bei näherer Betrachtung ergibt sich die Unsinnigkeit dieses Verhaltensmusters - und dennoch ist dieses Verhaltensmuster weit verbreitet.

Es ergibt sich immer wieder:  Letztlich entscheiden die vielen einzelnen Personen über die in der ethischen Auseinandersetzung bewirkten und zu erstrebenden Werte. (siehe u.a.: „Führungskräfte in kirchlichen Einrichtungen“, ... 02.08.2014 Petition und 4. Nachfrage an Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) - mit Bedeutung vom Subsidiaritätsprinzip)

Somit folgt, dass  einem Werteverfall rechtzeitig durch die vielen einzelnen Menschen   begegnet werden muß,  wenn wir keinen Kollaps erleben wollen.

Warum lassen viele Personen Unrecht geschehen? - verdeutliche ich in nachfolgender Grafik „Ohnmacht bei Machtmissbrauch“:

Kirche, Mobbing

zu i)

Wieviel setzen wir Menschen uns bewußt mit Werten auseinander?

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Jeder möge sich selbst fragen, wie oft er täglich bewußt über primäre Werte nachdenkt und sie selbst bewirkt - so dies überhaupt täglich geschieht - und nicht nur in unserem Gebiet zu Weihnachten und Ostern; und selbst dies mit abnehmender Tendenz. Wie oft führen wir Gespräche über primäre Werte, lesen wir, beobachten wir oder schauen wir Filme im Hinblick auf die primären Werte usw.? Zur Vermeidung von Selbstbetrug aller Art sollten wir uns verdeutlichen, dass der sonntägliche Kirchenbesuch aus Pflichterfüllung heraus (weil es so üblich ist oder weil ich dabei geschäftliche Beziehungen aller Art zu anderen Menschen aufbauen und pflegen kann) ebenso wie Fanatismus aller Art nur wenig oder nichts mit der Auseinandersetzung im Hinblick auf die primären Werte zu tun hat.

Jeder Mensch hat Sehnsüchte und Hoffnungen gegenüber den primären Werten, somit muß er sein Wollen im Hinblick auf diese nur zulassen. Aber primäre Werte selbst durch das eigene Denken und Handeln zu bewirken, bezieht oft höchstens die eigene Familie im Sinne der sekundären Werte ein. Hingegen werden die primären Werte von anderen, welchen es „besser“ geht, oft selbstverständlich eingefordert. Dies wird in nachfolgender Erzählung „Fünf Hemden“ von Peter Bamm deutlich:


Fünf Hemden

Sie trinken auf ihre neue Freundschaft. „Wenn du fünf Fernsehgeräte hättest, würdest du mir eins schenken?“ - „Freilich.“

„Wenn du fünf Autos hättest, würdest du mir eins schenken?“ - „Freilich.“

Wenn du fünf Hemden hättest, würdest du mir eins schenken?“ - Der Gefragte schüttelt den Kopf.

„Warum nicht?“ - „Ich habe fünf Hemden.“

(von Peter Bamm)

Dieser „Mißbrauch“ der primären Werte, da sie bei einem Denken und Tun aus dieser Haltung heraus letztlich nur zur Erlangung von sekundären Werten herhalten sollen, ist nicht gemeint. Dieser „Mißbrauch“ wird zurecht auch als „scheinheilig“ bezeichnet und kommt zur Genüge in allen Bereichen des Lebens vor. Dies ist in bezug auf eine menschliche Gemeinschaft, welche eine Verbesserung des menschlichen Zusammenlebens bewirken will, zu wenig - dieses Maß für sich bedeutet letztlich den Untergang jeglicher menschlicher Wertegemeinschaft.

Die unverfälschte Auseinandersetzung mit  primären Werten   setzt das Bemühen   um eine innere Haltung bzw. Gesinnung der Nächstenliebe  voraus - dies kann ausschließlich nur jeder einzelne für sich wahrhaftig prüfen. Sobald wir dies wollen, werden wir es auch mehr und mehr erreichen - es hängt somit einzig von uns selbst ab, von der Beantwortung der Frage: „ Was will ich?

Jeder einzelne Mensch  ist infolge der Wechselwirkungen zwischen allen Werten wichtig bei der Schaffung einer menschlichen Wertegemeinschaft, welche sich an den primären Werten orientiert. Entweder wir verhalten uns einfach entsprechend der primären Werte oder wir gelangen über Erkenntnisgewinnung zum Einsatz für die primären Werte. (siehe „Wege zum Glauben an Gott“)

Irgend eine Persönlichkeit soll einmal gesagt haben, dass es sehr viel besser um die Menschheit stehen würde, wenn jeder Mensch sich täglich nur 5 Minuten bewußt mit den uns umgebenden primären Werten auseinandersetzen würde, ohne dabei Hintergedanken mit Ausrichtung auf die sekundären Werte zu haben. Nehmen wir diese Zeitspanne als Grundlage einer Zeitbetrachtung an, so ergibt sich:

5 Minuten

von

24 * 60 = 1.440 Minuten/Tag

sind

0,35%

es verbleiben

99,65%

Ziehen wir von den täglich zur Verfügung stehenden 24 Stunden 8 Stunden Schlafenszeit (zwangsläufig unbewußte Zeit) ab, so ergibt sich:

5 Minuten

von

(24 - 8 ) * 60 = 960 Minuten/Tag

sind

0,52%

es verbleiben

99,48%


0,52% (entspricht rund 1/200) der Zeit welcher der Menschheit täglich real zur Verfügung stehen, würde bei einer Auseinandersetzung mit den primären Werten bereits eine wesentliche Verbesserung für das menschliche Zusammenleben bewirken.



Wir haben mit weniger Zeiteinsatz im Hinblick auf die primären Werte den heutigen Entwicklungsstand erreicht. Um wieviel weiter könnten wir sein, hätten wir uns mehr für primäre Werte eingesetzt - welch Leistungsvermögen von mehr als 99,48% der real zur Verfügung stehenden Zeit der Menschheit haben wir brach liegen gelassen.


Dies ist Vergangenheit, doch können wir daraus ableiten, dass wir sehr viel schneller eine Verbesserung menschlichen Zusammenlebens bewirken können, wenn wir uns mehr bewußt und direkt mit primären Werten beschäftigen.

Dies sollte  jedem Einzelnen  Ansporn genug sein.



zu j)

Wie können wir und andere zur Auseinandersetzung mit Werten kommen?

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Hierfür gibt es zweifellos eine Vielzahl von Möglichkeiten, z.B. durch Not, durch Anregung von anderen (Bücher, Musik, Gespräche usw.), durch Beantwortung der „zentralen Frage“ -  „Was will ich?“.  Ich habe diese Frage mit meinen Töchtern (Sarah 12 und Mirjam 13 Jahre) besprochen.  Ihre Antworten können wegweisend sein.  Unter „Gibt es Bereiche des Lebens ohne Werte?“ und „Gibt es Zeiten des Tages ohne Werte?“ führte ich an, dass es weder Lebensbereiche noch Zeiten gibt, wo Werte keine Rolle spielen.

Frage:

Habt Ihr Lust über Werte zu sprechen?

Antwort:

Nein - das ist langweilig.

Frage:

Was vertreten die allgemein anerkannten „Bösen“ in Märchen, Romanen, Filmen, Liedern usw.?

Antwort:

Sie wollen Geld mit unredlichen Mitteln erlangen. Sie wollen Macht über andere zur Verwirklichung vor allem der eigenen Ziele erreichen. Dazu wollen sie oft berühmt werden (Ruhm erlangen), so dass sie von anderen bewundert werden. Zum Erreichen dieser Ziele werden oft skrupellose Wege begangen.

Frage:

Was vertreten die allgemein anerkannten „Guten“ in Märchen, Romanen, Filmen, Liedern usw.?

Antwort:

Sie setzen sich für Werte ein - Frieden, Liebe, Freundschaft, Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit, Gleichbehandlung, Toleranz gegenüber der Andersartigkeit des jeweils anderen, Nächstenliebe usw.

Werden diese Ziele mit redlichen und friedfertigen Mitteln erreicht, so gelten die „Guten“ als besonders lobenswert.

Einbezogen in diese Betrachtungen werden ein gesundes Maß an Uneigennützigkeit, Verzicht, Rücksicht auf die Interessen anderer usw. unter dem Aspekt der Selbstbeschränkung.




Frage:

Worüber sprechen wir - Kinder oder Erwachsene - mit anderen?

Antwort:

Wir sprechen zum einen über Möglichkeiten der Geldgewinnung (erhöhtes Taschengeld, Lohnerhöhung, Einkommen anderer, Steuerhinterziehung, Aktien, Kredite usw.).

Desweiteren sprechen wir über das Erlangen von Einfluß zur Durchsetzung eigener Ziele (Beeinflussung von Entscheidungen der jeweils angehörenden Gemeinschaft im Hinblick auf die eigenen Ziele, z.B. Kino- und Diskobesuche oder in Vereinen und Parteien). Hierzu sind uns oft Intrigen recht, und wir reden oft über gerade nicht anwesende Personen in herabsetzender Weise, weil wir uns dadurch gleichzeitig gemeinschaftlich über diese Personen erheben können und von unseren eigenen Unzulänglichkeiten ablenken können.

Wir sprechen über Möglichkeiten, sich aus der Verantwortung herauszunehmen und anderen die Konsequenzen eigenen Versagens aufzubürden (Umweltverschmutzung, Spekulationsgeschäfte, Steuerhinterziehung, Nichteinmischung bei erkanntem Unrecht usw.) und bezeichnen dies, soweit wir nicht von den Nachteilen betroffen sind, als clever - allenfalls als Kavaliersdelikt.

Und nicht zuletzt reden wir über alle nur erdenklichen Möglichkeiten des Konsums (Spielzeug, Autos, Kleidung, Urlaubsreisen, Nahrungsmittel, Preise usw.).

Wir meinen, gar besser als andere zu sein, wenn wir uns bei diesen Lebensinhalten gegenüber anderen besonders hervortun. Sergio Bambaren beschrieb dieses Verhalten mit den Worten: (in „Der träumende Delphin, Eine magische Reise zu dir selbst“ auf Seite 14, Piper Verlag GmbH, München, 6. Auflage Okt. 2000, © 1994 Sergio F. Bambaren, ISBN 3-492-22941-7):

„Michael, schau dich doch mal um. Unsere Welt ist voll von Delphinen, die Tag für Tag von morgens bis abends fischen. Ständig fischen sie, sie haben keine Zeit mehr, ihre Träume zu verwirklichen.

Anstatt zu fischen, um zu leben, leben sie nur noch, um zu fischen.


Frage:

Wie viele Gespräche führen wir - Kinder oder Erwachsene - mit anderen bewußt über Werte?

Antwort:

So gut wie überhaupt nicht sprechen die Erwachsenen unter sich und mit den Kindern oder die Kinder unter sich über Fragen wie: Was sind Werte? Was sind meine Werte und die anderer? Wie können wir, allein und mit anderen, Werte positiv beeinflussen? Wie oft reden wir positiv über gerade nicht anwesende Personen?


All zu oft werden wir feststellen, so wir den  Mut zur Ehrlichkeit mit uns selbst  haben:

Wir selbst verhalten uns nicht etwa mit Ausrichtung auf die „Guten“, sondern auf die „Bösen“ - obwohl wir keineswegs die „Bösen“ sein wollen.

=> Welche Paradoxie !!! (siehe auch „....1.6.1 Vom Idealisten zum ´Bremser´“)

Zur Verdeutlichung weise ich ausdrücklich darauf hin, dass ich nicht sage, dass wir die „Bösen“ sind, sondern dass wir in unserer Ausrichtung als Folge unserer fragwürdigen Auseinandersetzung mit Werten uns eher mit Inhalten beschäftigen, welche wir im Extremen den „Bösen“ zuordnen.




Was würde geschehen, wenn wir Menschen nicht nach Macht, Geld, Einfluß und Ruhm streben würden? (siehe u.a. „....Die Möwe Jonathan“)


Frage:

Worüber sprechen wir - Kinder oder Erwachsene - mit anderen?

Antwort:

Wir üben zu wenig das Gespräch und die Auseinandersetzung mit Werten unter der ehrlichen Einbeziehung der eigenen Person.

Wir akzeptieren das Üben u.a. in der Schule, beim Erlernen eines Instrumentes, beim Fußball, Handball und im Fitneßbereich zum Erlangen einer besseren Qualität. Aber wir üben nicht das Gespräch über Werte und deren Berücksichtigung im Alltag auch gerade in Konfliktsituationen unter ehrlicher Einbeziehung von uns selbst. In bezug auf andere Mitmenschen, den Staat, die Kirchen, die Parteien, die Vereine usw. sprechen wir fast täglich über deren Versagen bei den Werten - aber wir beziehen uns dabei nicht ehrlich mit ein. Wir würden feststellen, dass wir für den anderen ebenfalls der andere sind, dass wir letztlich der Staat, die Kirche, die Parteien und die Vereine sind.

Wir wollen nicht selbst „als einzige Spinner“ die Werte leben, weil wir dadurch Nachteile oder gar Repressalien erwarten, sondern erwarten dies zunächst von „den Anderen“. Und weil „die Anderen“ dies nicht tun, fangen wir erst gar nicht an, um nicht als „Spinner“ zu gelten.

Wir wissen selbstverständlich, dass ohne einen Anfang kein Beginnen und somit keine Entwicklung möglich ist - doch wir leben oft nach der sogenannten „Vogel - Strauß - Methode“ und nach dem Motto „Nach uns die Sintflut“. In der Vergangenheit endete eine derartige fragwürdige Einstellung letztlich in Kriegen mit dem Bewirken einer neuen Ausgangssituation.

Als Lösung zur Vermeidung eines Kollapses mit der Schaffung einer neuen Ausgangssituation ergibt sich:
(siehe auch „Bedeutung der ´Kultur´ nach Albert Schweitzer“ und folgende)

Wir, d.h. die vielen Einzelnen, müssen uns mehr unter ehrlicher Einbeziehung der eigenen Person mit Werten auseinandersetzen.

Je ehrlicher wir uns selbst dabei einbeziehen, desto leichter werden wir dann auch andere zu einer derartigen Auseinandersetzung ermutigen und motivieren können - desto eher wird sich eine Vielzahl der einzelnen Menschen einer Gemeinschaft derart mit Werten auseinandersetzen und desto eher wird eine derartige Auseinandersetzung zur anerkannten Norm.




In dem Buch „Die Möwe Jonathan“ wird die Lösung wie folgt wiedergegeben - für „Leben“ kann auch „Generationen“, „Lebensabschnitte“, „Erfahrungen“ stehen: („Die Möwe Jonathan“, Seiten 51-52, © 1972 Verlag Ullstein GmbH, Richard Bach / Russell Munson, 26. Auflage Juli 1983):


„Es ist kaum vorstellbar, durch wie viele Leben wir hindurch mußten, bis wir verstanden, daß Leben mehr ist als Fressen und Kämpfen und eine Vormachtstellung im Schwarm einnehmen. Tausend Leben, zehntausend, und danach vielleicht noch hundert Leben, ehe uns die Erkenntnis aufdämmerte, daß es so etwas gibt wie Vollkommenheit, und dann nochmals hundert Leben, um endlich als Sinn des Lebens die Suche nach der Vollkommenheit zu sehen und zu verkünden. Diese Regel gilt auch jetzt. Wir erlangen die nächste Welt nach dem, was wir in dieser gelernt haben.  Lernen wir nichts hinzu,  so wird unsere nächste Welt nicht anders sein als diese, sie bietet die gleichen Beschränkungen, und es gilt, die gleiche bleischwere Last zu überwinden.

(siehe auch: „Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, ...“)


Wir werden an uns selbst eine Vielzahl von Unredlichkeiten finden, vielleicht werden wir sogar über uns selbst erschrocken sein. Dies sollte uns nicht abschrecken, sondern uns zu einer immer selbstverständlicheren Auseinandersetzung mit Werten motivieren - denn genau deshalb ist diese Auseinandersetzung ja erforderlich.

Diese Auseinandersetzung mit sich selbst, welcher wir oftmals ausweichen, beschreibt Henri J.M. Nouwen in seinem Buch „Ich hörte auf die Stille - Sieben Monate im Trappistenkloster“ (St. Benno-Verlag GmbH Leipzig, Lizensausgabe, © 1976 Henri J.M. Nouwen,© 1978 Verlag Herder, Freiburg i.Br.) So wir akzeptieren, dass wir, jeder einzelne, uns ein Leben lang auf dem Weg befinden, brauchen wir uns vor uns selbst und somit vor unserer eigenen Unvollkommenheit nicht mit Selbstbetrug zu verstecken. Leider versuchen wir, unser eigenes Versagen hinsichtlich der Werte auch noch all zu oft mit aller Vehemenz scheinheilig nach außen zu vertuschen. Da wir die Unvollkommenheit beim jeweils anderen erkennen und wir selbst für den anderen der andere sind, ist dieses Vertuschen nicht möglich und deshalb in jedem Fall unglaubwürdig. Vielleicht „weiden“ wir uns gerade deshalb so gern gemeinschaftlich am Versagen anderer, weil wir uns dann selbst besser fühlen, indem wir von uns selbst ablenken? Doch wie empfinden wir, wenn sich andere an unserem eigenen Versagen „weiden“ - was unvermeidlich ist, weil wir ja selbst für andere der andere sind.

Weil wir uns selbst ein Versagen hinsichtlich der Werte nicht zugestehen, auch dann oft nicht, wenn ringsum viele längst offen darüber sprechen, können aus nichtigen Konflikten ausgeweitete Feindseligkeiten werden - getreu dem Motto: Aus einer Mücke einen Elefanten machen (siehe auch „Bloßstellung“).

Anstatt verletzt oder verzagt zu sein, so wir durch uns selbst oder andere auf ein Versagen hinsichtlich der Werte aufmerksam werden, sollten wir diese Erkenntnisse positiv aufnehmen und als Chance aufgreifen, um auf unserem persönlichen Weg ein Stück weiter voran zu kommen. Zur Nächstenliebe gehört auch Liebe zu sich selbst - welche u.a. Ehrlichkeit, Bereitschaft zu Reue und Vergebung auch gegenüber sich selbst und ein gesundes Selbstbewußtsein einschließen (siehe Definition 'Egoismus'“). So wir (jeder einzelne) bereit sind, uns selbst anzunehmen wie wir sind und uns selbst in Richtung unserer Wünsche (entsprechend der primären Werte) zu entwickeln suchen, werden wir eine friedliche Werteentwicklung bewirken. Die ehrliche Auseinandersetzung mit uns selbst führt automatisch zu einer größeren Toleranzbereitschaft gegenüber anderen in ihrer Andersartigkeit unter dem Aspekt der Wahrung der Persönlichkeit - der eigenen und der der Anderen.

Zumeist sind unsere Veranlagungen nicht unredlich, sondern oftmals unser Umgang mit diesen. Eine Vielzahl unserer Unredlichkeiten wurde uns infolge geltender Normen anerzogen. Je weniger wir diese Unredlichkeiten unseren Kindern anerziehen, desto weniger haben diese zu korrigieren - eine Spirale der Wertezunahme entsteht. Dafür ist nur die Arbeit an uns selbst,  den vielen Einzelnenerforderlich -  über unser Tun werden wir dann auch andere erreichen.


Jede beliebig große natürliche Zahl beginnt mit der „1“.

1

. . .

1.000

. . .

1.000.000

. . .

5 Milliarden

usw.

Wir werden leichter ein natürliches Verhältnis zu „Gut“ und „Böse“ finden und uns selbstbewußt mit Zivilcourage gegen das „Böse“ einbringen.

Die Auseinandersetzung mit Werten und das Finden von „wert-vollen“ Lösungen ist jedem abstrakt denkenden Menschen möglich. Alle werden zum Schluß kommen:

Der geistige Fortschritt ist über den materiellen Fortschritt zu stellen.

Die Menschen wünschen dies bereits auch ohne bewußte Auseinandersetzung mit den Werten.

(siehe auch „Bedeutung der 'Kultur' nach Albert Schweitzer“)

 

>> Das Schöne dabei ist, dass wir Menschen genau dies wollen. <<




Doch warum hat sich eine derart gute Lösung bisher nicht durchgesetzt ?



Abschließend fragte ich meine Kinder erneut:

Frage:

Habt Ihr Lust über Werte zu sprechen?

Antwort:

Unter den genannten Aspekten ist dies grundsätzlich erforderlich und spannend.



zu k)

Schlußfolgerungen

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Wenn uns Werte zu jeder Zeit unseres Lebens begleiten und sie unser Leben und unsere Entwicklung in den vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen ihnen letztlich bestimmen - warum beschäftigen wir uns dann so wenig wahrhaftig mit primären Werten? Die Beantwortung der „zentralen Frage“ gibt uns hierauf eine Erklärung. Die „zentrale Frage“ und die Antwort nach Albert Schweitzer habe ich in „Wege zum Glauben an Gott“ unter „....1.5.3 Die zentrale Frage“ wiedergegeben. Ich möchte die zentrale Frage wie folgt wiedergeben und beantworten: (siehe auch „....1.6.3 Die zentrale Frage“)

Ich komme an der Verantwortung für mein Leben, das Leben meiner Mitmenschen und allen anderen Lebens nicht vorbei. Drücke ich mich dennoch, werde ich zumBremser“ - doch wer will bewußt ein „Bremser“ sein!? Der Verantwortung für mein Leben kann ich letztlich nicht mit der reinen „Erkenntnis“ („Weltanschauung“ nach Albert Schweizer) gerecht werden, sondern mit dem „Leben-Wollen“ („Lebensanschauung“ nach Albert Schweizer) in Verbindung mit optimistischem und ethischem „Vertrauen“ in das Leben („denkende Weltanschauung“ nach Albert Schweizer).

Auch wenn kaum ein Mensch ein „Bremser“ sein will, so sind es dennoch die meisten von uns im Verlauf ihres Lebens mehr oder weniger geworden. So wir kein „Bremser“ sein wollen, sollten wir uns selbst ohne jeglichen Selbstbetrug betrachten und an unseren Schwachstellen kontinuierlich korrigierend arbeiten. Ein Weg dahin ist, dass wir Menschen jeder bei uns selbst damit beginnen, mehr und mehr Zeit des Tages mit dem bewussten Auseinandersetzen mit den primären Werten zu verbringen und sie in unser Tun als möglichst selbstverständlich einbeziehen, so dass letztlich unser gesamtes Tun auf der Grundlage der gelebten primären Werte beruht.  Über unser eigenes Tun werden wir automatisch im Sinne der primären Werte auch auf andere wirken.  (siehe auch „....1.6.1 Vom Idealisten zum ´Bremser´“)

Aus nachfolgender Grafik „´scheinbare Paradoxie´ als Lösung des paradoxen üblichen menschlichen Verhaltens“ ergibt sich erneut, dass die Lösung in  jedem einzelnen  von uns, insbesondere  in den individuellen Gedanken  und  in dem Umgang  mit diesen, liegt.

Der  einzelne Mensch  braucht nur sein Wollen, welches auf die primären Werte ausgerichtet in ihm vorhanden ist, unbewußt einfach zuzulassen oder bewußt über seine Erkenntnismöglichkeit stellen.




Siehe hierzu u.a.:

„... 1.2 Zwei Wege zum Glauben“

“... 1.5.1 Dualismus“

“... 1.5.2 Erkenntnis unseres begrenzten Wissens von der Welt“

“... 1.5.5 Durch Denken zum Glauben an Gott“

„Mein Glaubensverständnis“

Trotz  „chritslicher“  Oligarchen, Untertanen, Demagogen usw. in  KIRCHE und STAAT  gibt es u.a. entsprechend nachfolgender Erkenntnisse  Hoffnung für uns Menschen.

Externe Quelle:
15.12.2016 „scobel“ zum Thema  „Die Kraft des Guten

Zitat: „Ohne die Fähigkeit zur Kooperation hätte die Spezies Mensch nie zu einem evolutionsbiologischen Erfolgsmodell werden können,  vermutlich hätte sie nicht einmal überlebt. Heute weiß man:  Uneigennützigkeit und Empathie sind angeborene Eigenschaften des Menschen. Allerdings führt Kooperationsfähigkeit alleine noch nicht zu altruistischem Verhalten.“

Video zur Sendung auf „YouTube“:
15.12.2016 „scobel“ zum Thema  „Die Kraft des Guten

Zitat: „Auch Tiere helfen einander. Ist das nicht erstaunlich, denn wir haben über Jahrzehnte gehört, dass Tiere und wir selbst  durch unsere egoistischen Gene auf egoistisches Verhalten  programmiert sind. Diese These haben sich neoliberale Bänker an der Wall Street, Diktatoren und Machtmenschen aller Art zu eigen gemacht. Sie passt ja auch perfekt zu iherem Verhalten.  Aber sie ist falsch.  Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass nahezu alle Lebewesen, zumindest Säugetiere, auch kooperativ handeln können.  Und wir Menschen können sogar altruistisch, d. h.  selbstlos für andere,  handeln.“


Als Schlußfolgerung für Mobbing und anderes Unrecht ergibt sich die Notwendigkeit der Unterlassung bzw. die Gegenwehr mit fairen Mitteln im Sinne der primären Werte.


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bischof leo nowak
WORT <> TAT

Bischof Gerhard Feige
Bischof von „Absurdistan oder
absurder Bischof !?

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